ErziehungsURLAUB - wer hat sich dieses Wort ausgedacht?
Am Sonntag, 1. Mai 2011 im Topic 'Familie'
Der schwerste und zugleich glücklichste Tag im meinem Leben war die Geburt meines Sohnes am 22. Juni 2010, seitdem bin ich Mama. Nach langen, endlosen 49 Stunden befreite mich ein Kaiserschnitt um 23.36 Uhr. Als ich das Schreien meines Kleinen hörte, mußte ich erstmal weinen. Ich konnte nichts sehen, vor meinem Gesicht war ein großes grünes Tuch. Als sie ihn mir kurz brachten, sah ich nicht viel, nur kurz das Gesicht und die kleinen schrumpeligen Händchen.
Während ich zugenäht wurde, durfte mein Mann im Kreissal unseren Kleinen auf der Brust halten und auch ein aufgehobenes Stück Nabelschnur durchschneiden. Ich habe das leider alles verpaßt, so gerne hätte ich die Nabelschnur und auch die Plazenta gesehen. Es hat mich einfach interessiert, wie das alles aussieht, was man so 9 Monate in sich trägt. Naja, vielleicht beim nächsten Kind.
Nach 3 Tagen habe ich das Krankenhaus auf eigenen Wunsch verlassen, ich hab's da einfach nicht mehr ausgehalten, ich wollte heim, meine Ruhe haben, im Krankenhaus war alles so hektisch und laut.
Die erste Zeit daheim war allerdings sehr schwer, mein Mann mußte gleich wieder in die Arbeit, er hatte 3 Wochen frei, aber nachdem unser Kleiner 1 Woche zu spät kam, und ich fast 1 Woche im Krankenhaus lag, waren die 3 Wochen leider um.
Da saß ich nun, ALLEIN mit dem kleinen, ständig schreienden Baby, frisch operiert - ich konnte noch nicht mal richtig laufen (und das in einem 3 stöckigem Haus) - das Stillen hat auch große Probleme bereitet, Höllenschmerzen, ich wollte aber nicht aufgeben (da kam der Löwe in mir durch!)!
Dazu kam, dass jeder das neue Baby begaffen wollte, es hat niemanden interessiert, wie es mir dabei ging. Jeder kam vorbei - ohh wo ist denn der Kleine? - Da mir aber immer etwas Essbares mitgebracht wurde, habe ich es zugelassen.
Nach 8 Wochen war dann das große Geschrei vorbei, ich hatte herausgefunden an was es lag und von nun an hatte ich ein liebes, braves, ruhiges Baby. Das mit dem Stillen hat in der Zwischenzeit auch super geklappt.
Ich habe vor der Geburt viel gelesen, und wußte, dass sich das ganze Leben ändern würde, aber ich war trotzdem überrascht, wie heftig das geschieht.
Mit der Zeit ging alles leichter, ein Rhythmus war gefunden und ich habe angefangen das Mamasein zu genießen, obwohl es auch viele Tiefpunkte gab und noch gibt.
Der größte ist wohl, dass mir einfach die Anerkennung fehlt. Mein Mann arbeitet fast 60 Stunden in der Woche, er hat einen Hauptjob und ein Nebengewerbe. Ich dagegen bin den ganzen Tag "nur" daheim. Ich arbeite mit Sicherheit nicht weniger als er, aber er erkennt es einfach nicht an. Wenn mal nicht ganz so aufgeräumt ist, wie es sein sollte, dann hör ich nur: "Wie schauts denn hier wieder aus" und dann steigt die Wut schon in mir hoch.
Ich bin im Erziehungsurlaub, aber mit Urlaub hat das nicht das geringste zu tun. Da frag ich mich doch, wer sich wohl dieses Wort ausgedacht hat - das war bestimmt ein Mann....
Während ich zugenäht wurde, durfte mein Mann im Kreissal unseren Kleinen auf der Brust halten und auch ein aufgehobenes Stück Nabelschnur durchschneiden. Ich habe das leider alles verpaßt, so gerne hätte ich die Nabelschnur und auch die Plazenta gesehen. Es hat mich einfach interessiert, wie das alles aussieht, was man so 9 Monate in sich trägt. Naja, vielleicht beim nächsten Kind.
Nach 3 Tagen habe ich das Krankenhaus auf eigenen Wunsch verlassen, ich hab's da einfach nicht mehr ausgehalten, ich wollte heim, meine Ruhe haben, im Krankenhaus war alles so hektisch und laut.
Die erste Zeit daheim war allerdings sehr schwer, mein Mann mußte gleich wieder in die Arbeit, er hatte 3 Wochen frei, aber nachdem unser Kleiner 1 Woche zu spät kam, und ich fast 1 Woche im Krankenhaus lag, waren die 3 Wochen leider um.
Da saß ich nun, ALLEIN mit dem kleinen, ständig schreienden Baby, frisch operiert - ich konnte noch nicht mal richtig laufen (und das in einem 3 stöckigem Haus) - das Stillen hat auch große Probleme bereitet, Höllenschmerzen, ich wollte aber nicht aufgeben (da kam der Löwe in mir durch!)!
Dazu kam, dass jeder das neue Baby begaffen wollte, es hat niemanden interessiert, wie es mir dabei ging. Jeder kam vorbei - ohh wo ist denn der Kleine? - Da mir aber immer etwas Essbares mitgebracht wurde, habe ich es zugelassen.
Nach 8 Wochen war dann das große Geschrei vorbei, ich hatte herausgefunden an was es lag und von nun an hatte ich ein liebes, braves, ruhiges Baby. Das mit dem Stillen hat in der Zwischenzeit auch super geklappt.
Ich habe vor der Geburt viel gelesen, und wußte, dass sich das ganze Leben ändern würde, aber ich war trotzdem überrascht, wie heftig das geschieht.
Mit der Zeit ging alles leichter, ein Rhythmus war gefunden und ich habe angefangen das Mamasein zu genießen, obwohl es auch viele Tiefpunkte gab und noch gibt.
Der größte ist wohl, dass mir einfach die Anerkennung fehlt. Mein Mann arbeitet fast 60 Stunden in der Woche, er hat einen Hauptjob und ein Nebengewerbe. Ich dagegen bin den ganzen Tag "nur" daheim. Ich arbeite mit Sicherheit nicht weniger als er, aber er erkennt es einfach nicht an. Wenn mal nicht ganz so aufgeräumt ist, wie es sein sollte, dann hör ich nur: "Wie schauts denn hier wieder aus" und dann steigt die Wut schon in mir hoch.
Ich bin im Erziehungsurlaub, aber mit Urlaub hat das nicht das geringste zu tun. Da frag ich mich doch, wer sich wohl dieses Wort ausgedacht hat - das war bestimmt ein Mann....
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